Der Lehrplan der Sekundaria orientiert sich am Unterstufenlehrplan der öffentlichen AHS. Das bedeutet, dass unsere SchülerInnen das gleiche Basiswissen wie SchülerInnen an öffentlichen Schulen haben. Den Galemo-SchülerInnen stehen daher prinzipiell alle weiterführenden Schulen offen.
Darüber hinaus unterstützen unsere PädagogInnen unsere SchülerInnen vor allem in der Vertiefung Ihrer Stärken und bei der Entwicklung Ihres Selbstbewusstseins. Unsere SchülerInnen werden so auch bestens auf die Wahl ihrer weiteren schulischen bzw. beruflichen Laufbahn vorbereitet und können diese aufgrund ihrer persönlichen Interessen, Stärken und Talente treffen.
Die folgenden Übersichten bieten einen Einblick in diese weiteren Ausbildungswege unserer AbsolventInnen.
Mindestens 90% unserer AbolventInnen konnten Ihre Ausbildung nach der Galemo erfolgreich abschließen.
Von den AbsolventInnen, die nach der Galemo eine höherbildende Schule mit Maturaabschluss besuchten, haben 95% diesen Abschluss auch erreicht. Damit stehen ihnen Wege für weitere höhere (z.B. universitäre) Ausbildungen offen.
Statements und Gedanken unserer AbsolventInnen über ihre Zeit in der Galemo und ihre Erfahrungen auf ihrem weiteren Weg:
„In der Galemo konnte man eigenständig lernen, wie-was-wann in eigenem Tempo. Ich habe logisches Denken gelernt. Jetzt bin ich in Mathemantik einer von den besten, weil ich mir leicht tue, mir die Dinge vorzustellen und eigenständig denken gelernt habe.“
„Jeder kann anders sein. Wenn einen etwas nicht so interessiert, bemühen sich die Lehrer es interessant zu gestalten, machen z.B. einen Workshop oder bringen besonderes Material. In der Regelschule ist es einfach Pech, wenn einen etwas nicht interessiert, dann musst du dich halt quälen.“
„….die Entwicklung ist besser, weil man keine Angst hat und man kann die Kindheit genießen. Man lernt viel Praktisches, mehr Lebensweisheiten und ist handwerklich besser….“
„Es war eine sehr angenehme Zeit, gelernt habe ich sicher genügend. Wenn andere Schüler erzählen, wieviel Hausübung sie früher immer hatten, habe ich mir viel erspart. Defizit habe ich keines.“
„Ich habe gelernt, wie ich selbständig lerne. Ich sehe bei anderen, dass sie tagelang vor dem Lernstoff sitzen und dann trotzdem ein „Nicht genügend“ schreiben.“
„Ich sehe die Galemo rückblickend sehr positiv. Sie ist ein netter Ort, an dem sich die Großfamilie trifft.“
„Die Galemo hat mir geholfen meine Persönlichkeit zu bilden.“
Montessoripädagogik für Jugendliche
Montessoripädagogik bedeutet, kurz gesagt, den inneren Bauplan des Heranwachsenden zu akzeptieren, die grundlegenden Bedürfnisse der Entwicklungsphasen zu kennen und eine Umgebung vorzubereiten, in der sich das Kind entfalten kann.
Dabei spielt die freie Wahl eine zentrale Bedeutung.
Während die Primarzeit geprägt ist vom Hunger, die Welt und den Kosmos zu begreifen, kennzeichnen die Zeit der Pubertät:
- Das Bedürfnis die zukünftige Rolle, die der Jugendliche später in der Welt der Erwachsenen einnehmen will, zu erproben und zu begreifen
- Das Bedürfnis nach Anerkennung ( Stärkung des Selbstwertgefühls und der Achtung der persönlichen Würde)
- Das Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit
Maria Montessori nennt die Sekundaria auch eine Erfahrungsschule des sozialen Lebens. Die Jugendlichen erleben jetzt eine Art zweite Geburt. Sie sind „social newborns“, die alle Kraft darauf verwenden ihre eigene Persönlichkeit aufzubauen.
Wer bin ich? Wo gehöre ich dazu? Wer werde ich einmal sein? Das sind die zentralen Fragen in einer sehr labilen Entwicklungsphase.
Jugendliche brauchen Gelegenheiten, um die grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie sich in den Kinderjahren erarbeitet haben, anwenden zu können. Sie brauchen echte Aufgaben und müssen Verantwortung spüren! Zeit zum Austausch ist ebenso wichtig, wie die Möglichkeit sich zurückzuziehen.
Montessori sah für die Jugendlichen zwischen 12 und 15 ein Leben auf dem Land vor, fern von ihrer gewohnten Umgebung, eine Farm, die verschiedenste Lern- und Arbeitsformen ermöglicht, sowie auch Selbständigkeit und Gemeinschaftssinn bewusst fördert: den Erdkinderplan.
Die zentralen Inhalte lassen sich aber auch im urbanen Umfeld umsetzen: neben fachspezifischen Kursblöcken am Vormittag, haben die Schüler und Schülerinnen in den Nachmittagsprojektstunden die Möglichkeit interdisziplinär zu arbeiten und praktische Erfahrungen zu sammeln. Während der Mittagszeit leisten sie Gemeinschaftsdienste und ruhen sich aus.
Das Kochen zB, ist ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichtskonzeptes. Es bereitet aufs Leben vor, macht unabhängig und bietet die Möglichkeit sinnvoll miteinander rumzuhängen. Darüber hinaus verlangt es den Jugendlichen vielfältige Fertigkeiten ab: die Zusammenstellung des Wochenspeiseplans erfordert Gesundheitsbewusstsein, Preiskalkulationen und das Erstellen der Einkaufslisten sind mathematische Anwendungen, beim Kochen selbst sind Teamfähigkeit sowie gutes Zeitmanagement gefragt.
Wir sehen in der Schule nicht allein einen Ort der Wissensvermittlung, sondern wollen den Jugendlichen ebenfalls Raum und Zeit geben, um:
- Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu erreichen,
- Vertrauen in die eigenen Stärken zu entwickeln,
- selbstbewusstes Handeln und kritisches Denken auszubilden,
- sich realistisch einschätzen zu können,
- und sich als aktives Mitglied der Gesellschaft zu erleben.
Montessoripädagogik in der Sekundaria bedeutet bestmögliche Vorbereitung auf das Leben.