Und das mit links (!) !

Federleicht ist nicht nur Ayla Ranzz, die Schwester von Blitzjunge aus der Legion der Superhelden, sondern, so Luke Skywalker und Ronald Amesmann-Haselbacher, der Autor dieser Zeilen, es ist so viel mehr als das...

KUNDERA FÜR FORTGESCHRITTENE

Mit der Leichtigkeit ist das ja so eine Sache: Geht alles relaxed, easy-peasy und lässig seinen gewohnten Gang, und das unbeschwerte Alltagsleben besteht aus geglückten Tagen und Nächten, großen und kleinen Erfolgen und diesem zufriedenen Gesicht, das einem wohlwollend aus dem Spiegel entgegenblickt, gibt es in den meisten Fällen kaum einen Grund, das Vorhandensein von Leichtigkeit überhaupt zu bemerken, da deren Anwesenheit beim Schwimmen ganz oben auf der Welle der Euphorie leicht übersehen werden kann.

Kaum jedoch denkt das unergründliche Schicksal auch nur ansatzweise daran, drohend einen Finger zu erheben, und der gewohnt federleichte Gang auf dem bislang tadellos von Hindernissen freigeräumten Lebensweg wird unerwartet steinig, holprig und von tückischen Schlaglöchern gesäumt, beginnt man sich sehr schnell nach der plötzlich vermissten Leichtigkeit zu sehnen, ein Zustand, den Freunde, Fans und Unterstützer des SK Rapid Wien, einer fundierten Politik der Opposition und der kinematographischen Darstellung des DC-Universums leider nur allzu gut kennen.

Hier nicht gern gesehene böse Zungen, zynische Pessimisten und gefühlskalt agierende Verfechter der reinen Lehre der Logik sind in diesem Zusammenhang ebenfalls leicht versucht, einen ihrer Finger zumindest ein bissl drohend zu erheben und den aus ihrer Sichtweise gar nicht einmal so unbegründeten Zusammenhang zwischen Leichtigkeit und den Schattenseiten des menschlichen Daseins einzumahnen, denn wer würde, ihrer Ansicht nach, zum Beispiel Schlagermusik aus dem Bierzelt, üble Verdauungsprobleme oder Halbprominente aus dem Dschungelcamp nicht auch erst dann zur Kenntnis nehmen, wenn einem deren Existenz schmerzhaft zu Bewusstsein kommt?

Wer nun in seiner Kindheit und Jugend eine Regelschule besucht hat, wird um das Fehlen von Leichtigkeit im schulischen Kontext bestens Bescheid wissen: Schier unerträglicher Notendruck, unangekündigte Wiederholungen sowie demütigende Disziplinierungsmaßnahmen waren und sind im tristen Schulalltag an der schwarzpädagogischen Tagesordnung, wobei der Autor dieser Zeilen in seiner unangefochtenen Rolle als älteres Semester unter den älteren Semestern zwar nicht mehr wie von rechtspopulistischen Dorfdeppen in der Lederhose verherrlichend besungen Scheitelknien musste, sehr wohl aber noch in den fragwürdigen Genuss von Winkerlstehen und Mitturnen in der Unterhose gekommen ist und ihm im Grunde genommen einzig und allein die Aussicht auf die Ferien und vor allem eine leere Schultasche am Rücken einen Hauch von Leichtigkeit vermitteln konnte.

Mit beneidenswerter Leichtigkeit zeigt die GaLeMo, in der die (in letzter Zeit ein wenig grauere als sonst üblich) Schulbank stets gerne gedrückt wird, wie es unschwer auch anders gehen kann und ruft daher gleich einen ganzen Tag im Zeichen der Leichtigkeit aus, ein Themenschwerpunkt, über den es wohl allen Beteiligten leichthin sehr schwer fallen wird, sich leichtfertig darüber zu beschweren.

Wie schön wäre es doch darüber hinaus, würde die hier nun so oft zitierte Leichtigkeit uns alle auch durch den Advent begleiten, den Stress der Vorweihnachtszeit bedeutungslos erscheinen lassen und es uns somit ermöglichen, gänzlich unbeschwert die Vorfreude auf das Weihnachtsfest genießen und selbiges auch in diesem Sinne feiern zu können.

Nur eine Sache, so unsere ungeduldig das Christkind kaum erwartenden könnenden Kinder, darf, kann und muss unbedingt von Leichtigkeit befreit sein, und der Autor dieser Zeilen schließt sich diesem Wunsch gerne an: Der Inhalt der vielen Packerln unter dem Christbaum.

Illustration: Lili Haselbacher


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